Maik Walpurgis “Lotte ist ein positiv verrückter Verein”

Marcus Fischer “Lotte ist meine zweite Heimat geworden.”

Neue Machtverhältnisse im Münsterland

Geschrieben von on Sep 6th, 2004 in der Kategorie SF Lotte . RSS 2.0 .

Von Heiner Gerull

Es gibt Spiele, die verliert man nicht, lautete der Spruch, den der Lotteraner Fan-Klub vor dem prestigeträchtigen Oberliga-Derby gegen den FC Eintracht Rheine angebracht hatte. Es war in jeder Hinsicht eine symbolträchtige Parole mit Aussagekraft. Nicht so sehr das Ergebnis, sondern vielmehr die Art und Weise, wie die Sportfreunde den Kreisrivalen FC Eintracht Rheine mit 2:1 bezwungen hatten, macht deutlich, wie sich die Kräfteverhältnisse im Münsterland verschoben haben. Lotte etablierte sich am Samstagabend vor der Rekordkulisse von 2380 Zuschauern als zweite Fußballkraft im Münsterland. Der 2:1 (2:0)-Sieg war hoch verdient. Das Ergebnis spiegelt nur unzureichend die Kräfteverhältnisse wider, denn die Sportfreunde hätte gut und gerne sechs oder mehr Treffer anbringen können, ja müssen!

FCE 60 Minuten lang düpiert

Mit 1:2 (0:1) verlor der FCE am Samstag vor 2380 Zuschauern ” darunter viele Rheinenser ” bei Oberliga-Aufsteiger und -Spitzenreiter SF Lotte. Nur 1:2! Denn das Resultat ist für die Rheinenser, die eine Stunde lang dem Neuling in allen Belangen unterlegen waren und teilweise vorgeführt wurden, äußerst schmeichelhaft. Zur Pause hätten wohl alle der äußerst erregten Rheiner Fans ein 0:3 akzeptiert. Guido Albers, Ex-FCE-ler im Lotter Dress, brachte es auf den Punkt: “Rheine spielt Angsthasen-Fußball!” Und das in diesem Derby! Erst in der letzten halben Stunde steigerte sich der FCE und hätte gar zum ” unverdienten ” Ausgleich kommen können.

Reckels: Wir haben alles vermissen lassen

- So analysierten die Trainer das Derby. Rheines Coach Franz-Josef Reckels – (foto) sah man die “große Enttäuschung” deutlich an. “Der Sieg der Lotteraner geht vollauf in Ordnung, da sie in den ersten 65 Minuten die eindeutig bessere Mannschaft waren. Wir dagegen haben in der ersten Halbzeit alles vermissen lassen, was man in so ein Derby einbringen muss, um Erfolg zu haben. Nat> ürlich hat auch das frühe 0:1 unsere Planungen über den Haufen geworfen. Des Weiteren litten viele Spieler doch unter dem enormen Kräfteverschleiß des Schermbeck-Spiels, als wir mit neun Spielern ein 2:2 erkämpften. Erfreulich ist, dass sich die Mannschaft in den letzten 25 Minuten nochmal aufgebäumt hat. Da waren wir die bessere Elf auf dem Platz. Und wenn das 1:2 eher gefallen wäre, dann hätten wir dieses Spiel wohl noch gedreht. Das ändert aber nichts daran, dass der Sieg der SF Lotte verdient ist.” Lottes Trainer Klaus Bienemann – freute sich “über ein richtig schönes Fußball-Fest. Unser einziges Manko war, dass wir unsere klaren Torchancen extrem schlecht genutzt haben. Allein in der ersten Hälfte hatten wir außer dem 1:0 noch fünf weitere klare Möglichkeiten. Nach der Halbzeit habe ich dann lieber aufgehört zu zählen …” Bienemann lobte sein Team, das “taktisch gut gespielt und die Zweikämpfe gewonnen hat”. Dann habe man sehr schnell nach vorne gespielt. “Das haben die Jungs sehr gut gemacht und daher hochverdient gewonnen.” > Der SFL-Trainer hatte seinen Spieler vorab gesagt, dass sie sich “vor so einer Riesenkulisse optimal präsentieren müssen. Und das hat dann auch jeder getan”. Die 2380 Zuschauer waren Rekordbesuch bei einem Punktspiel im Stadion am Lotter Kreuz. Mehrere Hundert hatten sich aus Rheine auf den Weg gemacht.cni >

Denkwürdiges Spiel vor großer Kulisse

-hg-

Er guckte in das weite Rund im schmucken Stadion und zeigte sich hoch erfreut über die überwältige Resonanz: Das ist ein Rahmen, der diesem Spiel angemessen ist, freute sich Wilhelm Birkenkämper, Vorsitzender der Sportfreunde Lotte. Ein Hinweis an die Presse: Das Spiel sehen 2380 Zuschauer, gab SF-Stadionsprecher Dieter Völler Mitte der zweiten Halbzeit detaillierte Auskunft. Zu Spielbeginn waren nicht nur die Ränge im Eingangsbereich voll besetzt. Auch die Gegentribüne war nahezu vollends von den Anhängern des FC Eintracht Rheine in Beschlag genommen. Alle Anwesenden erlebten einen wahrlich denkwürdigen Abend, denn es war ein Spiel, das über weite Strecken von einer dominierenden Gastgeber-Elf geprägt wurde. Zugegen war auch Wolfgang Schütte. Das Daumendrücken des defensiven Mittelfeldspielers des VfL Osnabrück hatte sich gelohnt, denn der 30-Jährige sah schon in der achten Minute, wie sein Bruder Thorsten den schlecht gestaffelten Rheiner Abwehrblock mit dem Treffer zum 1:0 überlistete. Natürlich ließ sich auch Friedel Upmann den Oberliga-Knüller im Stadion am Lotter Kreuz nicht entgehen. Vom Rheine bin ich ein bisschen enttäuscht, machte der Staffelleiter der Fußball-Bezirksliga aus seinem Herzen keine Mördergrube. Für die Sportfreunde hatte sich die Verlegung des Spiels in mehrfacher Hinsicht gelohnt. Denn sie nutzten die Gelegenheit, um beste Werbung in eigener Sache zu betreiben. Ich habe den Spielern gesagt, dass sie heute die Gelegenheit haben, sich vor stattlicher Kulisse zu präsentieren. Jeder einzelne hat diese Chance genutzt, verband Lottes Trainer Klaus Bienemann sein pauschales Lob mit der Hoffnung, dass ein großer Teil der Besucher auch bei den nächsten Heimspielen den Weg nach Lotte finden wird. Als fairer Verlierer erwies sich Rheines Trainer Franz-Josef Reckels. Nach eingehender Analyse zollte auch er den Rahmenbedingungen höchste Anerkennung: Was hier entstanden ist, das ist schon große Klasse. Solch ein tolles Stadion hat solch eine Kulisse verdient, richtete der Wettringer Komplimente an die Adresse der Lotteraner Sportfreunde. Es waren beileibe nicht nur Anhänger aus den Lagern der beiden Protagonisten zugegen. Auch aus dem Umland scheuten viele nicht die Anfahrt nach Lotte. So gehörte Klaus Bienemanns langjähriger Weggefährte und Co-Trainer Andreas Hilbers zu den ersten Gratulanten. Auch Karl Hinkemann, Fußball-Obmann beim Oberliga-Kontrahenten Emsdetten 05, war beeindruckt vom ganzen Flair. Und schlielßlich zeigte sich auch der ganz harte Kern der Fan-Gemeinde des SC Preußen Lengerich. Mit ihrer Anwesenheit stellten die Lengericher unter Beweis, dass es ihnen beim Ausleben ihrer Fußball-Leidenschaft in erster Linie um die Sache und nicht um einen einzelnen Verein geht.

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