Der Ehrenvorsitzende Dr. Bernd Windhoff deckt das Haushaltsloch des FC Eintracht Rheine im abgelaufenen Wirtschaftsjahr. Vorsitzender Helmut Kockmann gab gestern auf der Jahreshauptversammlung bekannt, dass das Wirtschaftsbeirats-Mitglied den Fehlbetrag in Höhe von 16800 Euro übernommen habe.

“Wir haben keinen Verlust gemacht”, sagte Kockmann nach dem Finanzbericht des kommissarischen Finanzobmanns Hugo Reeker, der Einnahmen in Höhe von rund 635000 Euro und etwa 652000 Euro auf der Ausgabenseite auswies. “Lasst Euch den Betrag, den er zahlt, auf der Zunge zergehen”, wandte der FCE-Chef sich an die Mitgliedschaft und dankte dem Ehrenvorsitzenden mehrfach. Kockmann: “Er ist sicher der größte Sponsor in der Geschichte unseres Vereins.”

Das Defizit im Haushalt führten der Vorsitzende und Reeker vor allem auf gestiegene Energiekosten bei sinkenden Zuschüssen aus öffentlichen Kassen zurück. Kockmann stellte zwei Einzelposten gegeneinander:

Die Ausgaben für Liegenschaften lagen im Wirtschaftsjahr 2004/05 bei 118000 Euro.

Die Einnahmen aus Vereinsbeiträgen erreichten eine Höhe von ca. 112000 Euro.

“Das muss man sich mal vor Augen halten”, so der Vorsitzende. “Die Beiträge reichen nicht einmal aus, um den Spielbetrieb durch die Finanzierung der Liegenschaften zu gewährleisten.” Man vergleiche sich gerne mit anderen Vereinen, meinte Kockmann und verwies auf Oberliga-Konkurrent Emsdetten 05. “Da ist eben alles städtisch”, so der FCE-Vorsitzende im Bezug auf die Sportanlagen.

Positiv bleibe immerhin zu vermerken, dass es trotz der “allgemein schlechten Wirtschaftslage” (Kockmann) gelungen sei, neue Sponsoren ins Boot zu holen. Er bezifferte sie auf etwa 30000 Euro.

Zwei Überraschungen

Neben den Finanzen nahm auch die aktuelle sportliche Situation einen großen Raum ein. In Anwesenheit eines Großteils des Kaders der Oberligamannschaft und dem Trainergespann sowie einem Teil der Landesliga-Reserve warb Kockmann für Geduld. Er zeigte sich mit dem Sportlichen Leiter Friedel König einer Meinung, dass es derzeit zwei Überraschungen gebe.

Die positive sei die 2. Mannschaft. “Mit deren Erfolgen hat keiner gerechnet”, so König. Und die negative das Oberliga-Team. Aber: “Die Mannschaft ist intakt, der Trainerstab war wohl noch nie so gut wie im Moment”, wertete Kockmann. Sport sei Tagesgeschäft und die Tabelle gebe nur bedingt wieder, was geleistet werde. König: “Wenn jemand nach Erklärungen fragt, dann habe ich keine für den Erfolg der Reserve, aber auch keine für den Misserfolg der “Ersten”. Das Potenzial ist da, wir müssen es nur ausschöpfen.”

In einer Sache machte der FCE-Vorstand den knapp 90 anwesenden Mitgliedern Mut. Kockmann: “Wir müssen jetzt einfach Emsdetten wegputzen.” Und Windhoff: “Wir werden 05 am Sonntag schlagen!” Ein Anfang wäre dann gemacht.